präsentiert den
ersten österreichischen Stimmenhör-Newsletter
Ausgabe 1/2019


Liebe Leserinnen!
Liebe Leser!

Seit August 2015 versuche auch ich, gemeinsam mit dem Netzwerk der Bewegung für Stimmen hörende Menschen "Intervoice" in jetzt bereits 27 Ländern, den AUFKLÄRUNGSNOTSTAND um das Stigma der menschlichen Stimmen, welche ohne feststellbare Tonquelle gehört werden, in unserer Gesellschaft mit meinem Newsletter zu entschärfen.
Diese gar nicht so seltene Erfahrung kann überraschend in das Alltagsleben einbrechen. Oft wird sie sogar bekannt als Mittelpunkt von Taten einzelner Menschen und wird daher leider auch in Horrorfilmen thematisiert! Damit kann aber die gesellschaftliche Meinung verstärkt werden, dass Stimmen hörende Menschen ihre vermeintliche Unberechenbarkeit ausleben könnten!


Frau Mag.a Ute Fuith, sie ist Chefredakteurin des Onlinemagazins "Access Guide" der "Phönix Projekt Beratungs GmbH", befragte mich zu meinem Erleben mit dem Stimmenphänomen. Ich bin ihr sehr dankbar für ihr Interesse und damit auch für ihre Unterstützung meiner Öffentlichkeitsarbeit!
Sie betitelte ihren Artikel vom 14. März 2019 "Kein Jesus im Außendienst". Und das dazugehörige Bild zeigt meinen Informationsstand im Wiener Rathaus bei der Veranstaltung der "Wiener Gesundheitsförderung" "Jeder für Jeden" im November 2018.

Der TV-Tipp am Ende des Artikels ist eine Möglichkeit die Dokumentation "Stimmen im Kopf" ausgestrahlt von ARTE bis 23. Mai 2019 kennenzulernen oder wieder anzusehen. Genaue Informationen über diese preisgekrönte Wissenschaftsdokumentation können Sie einem Bericht von Radio Bremen entnehmen.


Während der XXI. Tagung "Die subjektive Seite der Schizophrenie" mit dem Themenkreis "Nicht ohne Netz - Psychose in neuem Kontexten" empfand ich das Fehlen der Netzwerke um das Phänomen Stimmenhören als Informationslücke, besonders da Psychosen auch von Stimmen begleitet sein könnten.
Ich freute mich aber sehr, als ich im Programm Frau Dr. Wilma Boevink angekündigt fand! Vor etlichen Jahren hatte sie mich bei einer dieser Tagungen angesprochen, weil ich begonnen hatte auf die "Schädlichkeit des Schizophreniekonzeptes" von Herrn Prof. Dr. Dr. Marius Romme, er ist der Gründer der Stimmenhörerbewegung "Intervoice", aufmerksam zu machen. Freudig begrüßte sie damals meinen Einsatz für die Stimmenhörerbewegung.

Heute ist Frau Dr. Wilma Boevink am Trimbos Institut in Utrecht als Erfahrungsexpertin wissenschaftlich tätig. Einen ihrer Vorträge aus der psychosozialen Umschau(BRD) aus dem 18. Jg. (2003) Nr.3 S 37-39 möchte ich Ihnen empfehlen, besonders dann wenn Sie das ihr vorgegebene Thema dieser Tagung "Die neuen Forschungsnetze - Zusammenarbeit zwischen WissenschaftlerInnen mit und ohne gelebte persönliche Erfahrung" interessiert. Frau Dr. Boevink empfand vielleicht, ähnlich wie ich, beim Durchsehen des dreitägigen Programms, das Fehlen an Erfahrungsexperten und wechselte mutig das Thema, um diesem Mangel die Stirn zu bieten. Wie es ihr möglich wurde ihre selbstbestimmte Lebensführung, nach jahrelanger psychiatrischer Versorgung, zurückzugewinnen bewegte mich zutiefst! Aber auch an manchen Reaktionen nach diesem sehr emotionalen Vortrag war zu erkennen, dass ihr zündender Appell, besonders auch an die WissenschaftlerInnen ohne gelebte persönliche Erfahrung, berührt hatte. Ihr bewegendes inneres Erleben und die anschließenden Reaktionen können Sie in meiner Aufnahme ebenfalls miterleben.


In "Recoverygeschichten" wird beschrieben wie Klienten der Psychiatrie in einer Recoverygruppe ihr Erfahrungswissen für sich selbst und zum Wohl anderer Menschen bearbeiten konnten. Der Inhalt besteht aus zwei Teilen, wobei praktische Hinweise zur Bildung von solchen Recoverygruppen anregen. Auch Fachkräfte und politisch im Gesundheitswesen Tätige könnten neue Eindrücke über Gesundungsprozesse gewinnen. Nicht zuletzt wäre es für Betroffene eine Möglichkeit zu einem mutigen Selbsterforschungsprozess zu finden, um ihr Leben wieder tatkräftig in beide Hände zu nehmen!

Da dieser Titel aber derzeit bei Amazon nicht verfügbar ist nützen Sie bitte die direkte Möglichkeit über das Trimbos Institut wboevink@trimbos.nl.


Von der Praxis der Genesungsbegleitung in Österreich berichteten zwei Erfahrungsexperten mit abgeschlossener Ausbildung bei EX-IN Österreich. Frau Petra Derler, sie ist Genesungsbegleiterin bei "LOK - Leben ohne Krankenhaus" und Herr Mario Leitgeb, er ist Genesungsbegleiter der Peerberatungsstelle "omnibus" in Bregenz berichteten sehr engagiert, wie sie heute in der Lage sind psychiatrische Patienten und professionelle Teams zu unterstützen. Bei der Diskussion um die Frage "Wie können/müssen sich Peers vernetzen?" stimmten die Gesprächsteilnehmer überein, dass mehr Vernetzung in Österreich sehr wünschenswert wäre!


Über einen "Onlineansatz bei Psychosen" referierte Herr Prof. Dr. Steffen Moritz, welcher auch für Stimmen hörende Menschen Selbsthilfechancen anbietet. Er entwickelte mit seinem Team am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf ein "Metakognitives Training". Seinen Aufruf für eine Online-Studie darf ich weiterleiten und ersuche gleichzeitig auch Sie den Aufruf zu unterstützen, um TeilnehmerInnen zu gewinnen.


Stimmenhörnetzwerk in der Schweiz

Über die erfahrungsfokussierte Beratung des efc-Instituts für StimmenhörerInnen, Angehörige und professionell Tätige habe ich schon des Öfteren berichtet, dass es aber auch seit 2017 in der Schweiz möglich ist Konakt zu einem eigenen Netzwerk aufzunehmen entdeckte ich erst während meiner Arbeit für diese Ausgabe auf der Seite "Partner & Netzwerke" des efc-Institus. Die Forschungsergebnisse von "Intervoice" sind die Grundlage für diesen Beratungsansatz, der Stimmen hörenden Menschen, welche dem Phänomen ohnmächtig ausgeliefert sind, das sehr intime Erleben verständlicher machen kann.
Auf der Seite "Vorträge" können Sie sich genauer über die Arbeit von Herrn Dr. Joachim Schnackenberg, er ist Co-Leiter des Instituts und Frau Senait Debesay, sie ist staatlich anerkannte Diplom-Heilpädagogin (FH), informieren (siehe efc-Team).


Wie wichtig das Lernen von Erfahrungsexperten ist und dass dadurch auch ein Beitrag zur antipsychotikareduzierenden psychiatrischen Versorgung möglich wird, wurde in der Fachtagung in Bad Honnef der DGSP im Juni 2016 zur Sprache gebracht.

SELBSTHILFE FÜR STIMMENHÖRENDE IN TIROL

Der Dachverband Selbsthilfe Tirol unterstützt die Neugründung einer Selbsthilfegruppe in Innsbruck für Stimmen hörende Menschen. Bitte entnehmen Sie dem Folder Ort und Zeit der Gruppentreffen, an denen man ohne Anmeldung teilnehmen kann.


"Du verstehst mi ned!" ist das Thema einer Tagung, am 24.-25. Mai in Wien, des Selbsthilfevereins HPE Österreichs. Bitte informieren Sie sich genauer direkt bei HPE


Auch in diesem Jahr bietet der Verein Freiräume "Offene Gesprächsrunden" für Ihre persönlichen Anliegen an und fördert das Gespräch über psychiatrische und psychosoziale Themen. Im Programm des Sommersemesters 2019 können Sie Ihre Wahl treffen.


Abschließend möchte ich Ihnen nochmals die Wissenschaftsdokumentation "Stimmen im Kopf" empfehlen, die ich anfangs kurz erwähnt habe. Sie ist noch bis 23. Mai 2019 verfügbar.

Vergessen Sie nicht, neben Ihren beruflichen Herausforderungen, den heraufziehenden Frühling zu genießen, damit auch genügend Erholung Ihren Alltag bereichert!

Mit ganz herzlichen Grüßen aus Wien begleite ich Sie auch dieses Jahr wieder mit den neuesten Entwicklungen!

Ihre Stimmenhörerin Monika Mikus

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Vielen Dank!



HERAUSGEBERIN

Monika Mikus
Neudeggergasse 8/3
1080 Wien
Österreich


Mail: monika@mikus.at
Telefon: +43(01)9236795