Wird diese Nachricht nicht richtig dargestellt, klicken Sie bitte hier.
präsentiert den
ersten österreichischen Stimmenhör-Newsletter
Ausgabe 1/2017


Liebe Leserinnen!
Liebe Leser!
An den Beginn des dritten Jahres meines Newsletters über die besondere Realität, die Stimmen hörende Menschen in ihren Alltag integrieren müssen, möchte ich den Themenschwerpunkt "Stimmenhören" der "KERBE" einem Forum für Sozialpsychiatrie stellen.
Stimmenhören Krankheit oder Normalität? Vielleicht sogar Begabung?(4/2008), zu diesem Thema durften auch mein Sohn Marcell als Angehöriger und ich als Stimmenhörerin einen Beitrag leisten.
Damals wusste ich noch nicht, dass auch ich mit meinem Erleben, in die Bemühungen der erfahrungsfokussierten Beratung des efc-Instituts in Hannover, diesem schon immer von Menschen erlebten Phänomen zu breiterer Anerkennung zu verhelfen, eingebunden werden könnte.
Der erste Artikel dieser "Kerbe" mit dem Titel "Stimmenhören - ein Phänomen emanzipiert sich" informiert Sie über diesen Behandlungsansatz, der gemeinsam mit ErfahrungsexpertInnen erarbeitet wurde, und die Entstehung der Selbsthilfebewegung "Intervoice".
Die Bewegung hat sich, seit ihren Anfängen in den Niederlanden Ende der Achtzigerjahre, internationale Anerkennung erworben. Dieses Jahr ist das Gastland für den "9th World Hearing Voices Congress" Massachusetts/USA. Am 16.-18. August 2017 läd die Universität in Boston Interessenten zur Teilnahme ein.


Ich stehe mit meinem vollen Einsatz ebenfalls hinter dieser auf die Erfahrung des Stimmen hörenden Menschen ausgerichteten Beratung, weil sie den Umgang mit den häufig sehr Angst einflößenden Stimmen verbessern kann. Ebenfalls werden die Ursachen außersinnlicher Wahrnehmungen, wie Visionen und körperlich unerklärliche Empfindungen untersucht. Leider werden solche besonderen Erfahrungen derzeit noch als rein biologische Fehlfunktionen des Gehirns erklärt, weil die Ursachen dieser Phänomene noch unerforscht sind und dem wissenschaftlichen Denken suspekt erscheinen.
Besonders Betroffene könnten sich durch die 3-stufige Grundausbildung in den efc-Workshops ihr eigenes Verhalten besser erklären. Und Angehörige, sowie professionell Tätige, die schwer verständliche Überzeugungen bisher als fixe Ideen empfanden und nicht nachvollziehen konnten, bekommen Informationen über wichtige Zusammenhänge, wenn die Stimmen mit der Lebensgeschichte der unter den Stimmen Leidenden verbunden werden.

Da kulturell gewachsene wissenschaftliche Ergebnisse fast unumstößlich unser Denken beeinflussen können sind neue Erkenntnisse, selbst wenn sie zum Wohle von Betroffenen angewandt werden könnten nur langsam in die gängige Alltagspraxis der Psychiatrie einzuführen. Aus eigener Erfahrung weiß ich aber auch, dass die Eingebungen der Stimmen zwar hilfreich sein können, um sich selbst besser kennenzulernen, doch ihre Äußerungen unterliegen, wie auch unsere tägliche Kommunikation mit unseren Mitmenschen, so manchem Mißverständnis. Es ist deshalb besonders wichtig die bereits bestehenden Forschungsergebnisse zu verbreiten und das Entschlüsseln des Gehörten als Verstandnishilfe anzubieten. Forschungswege welche sich mit menschlichen Erfahrungen verbinden gewinnen an Tiefe, sodass sogar schon bei chronischen psychiatrischen Erkrankungen der efc-Ansatz erfolgreich eingesetzt werden konnte.
Mit oder ohne Psychopharmaka, wird ein Gesünderwerden des ganzen Menschen gefördert, der durch Härten des Lebens in seinem Wesen verletzt und verwirrt krank wurde.

Gemeinsam mit meiner ebenfalls bereits öffentlich tätigen Freundin Oana-Mihaela Iusco und meinem Freund Christian Derflinger, der eine Selbsthilfegruppe in Graz (Österreich) leitet,flog ich im Januar diesen Jahres nach Hamburg, um zum ersten Mal in St. Ansgar, der Psychosozialen Rehabilitation der Diakonie Kropp gGmbH, an der ersten Stufe der Grundausbildung der efc-Workshops mitzuwirken. Herr Joachim Schnackenberg hat dort die neu eingerichtete Leitung "Stimmenhören und Recovery" übernommen und wir wurden von ihm als ErfahrungsexpertInnen hinzugezogen. Für uns drei war es nahezu abenteuerlich vor so vielen professionell Tätigen zu sprechen und mit den ebenso sehr interessierten Betroffenen ins Gespräch zu kommen. Die herzliche Aufnahme in diesem Kreis hat uns für weitere Aufgaben gestärkt und hilft uns auch weiterhin den gesellschaftlichen Ängsten vor Menschen mit besonderen Erfahrungen zu begegnen. Ich bekam von Joachim sogar die Erlaubnis meinen Vortrag mit einer Power Point Präsentation zu halten, welche ich, mit fachlicher Beratung meines Sohnes Marcell, für einen an diesen Workshop anschließenden Vortrag im Bildungswerk Kloster Irsee in Bayern zusammengestellt hatte.

Meine Präsentation zum Thema "Stimmenhören: Auf dem Weg zu einer neuen Sichtweise" können Sie sich hier ansehen. Sollten Sie Fragen zu den Folien haben, freue ich mich sie Ihnen zu beantworten. Das Programm mit den Themen dieser 12. Fachtagung für Pflege in der Allgemeinpsychiatrie kann sicher auch im Nachhinein zukunftsweisende Anregungen geben.

Für Leserinnen und Leser, die den Newsletter das erste Mal erhalten möchte ich auf die acht bereits erschienen Nummern im Newsletter-Archiv hinweisen. Dort stelle ich Ihnen als pdf-Reihe die Forschungsergebnisse von "Intervoice" vor, welche heute schon international in 26 Ländern angewandt werden.

Der Dokumentarfilm "Stimmen im Kopf" von Anja Krug-Metzinger wurde am 3. Juni 2016 von ARTE gesendet und erhielt zwei Preise, über welche Radio Bremen berichtet. Auch ein Feature mit dem Titel "Zugeflüstert und angeschrien: Vom Leben mit fremden Stimmen" von Anja Krug Metzinger wurde bereits im Februar von WDR5 ausgestrahlt. Diese Wissenschaftsdokumentation unterstützt Stimmen hörende Menschen darin zu ihrem Erleben zu stehen und bestätigt Angehörigen und professionell Tätigen , dass hier ein reales Hören vorliegt, das ernst zu nehmen ist, aber nicht ausschließlich mit der Gabe von hochdosierten Neuroleptika als krankhafte Störung behandelt werden sollte.

In der Ausgabe 2/2016 habe ich Ihnen von der Bildhauerin und langjährigen Aktivistin mit Psychoseerfahrung Dorothea Sophie Buck-Zerchin berichtet. Sie wurde in Deutschland zur Stimme für Menschen, die vielleicht auch heute noch nicht die Chance bekommen ein solches Erleben aufzuarbeiten, denn es ist ihr gelungen ihr Leben trotz vieler Widerstände ganz alleine zurückzuerobern. 1917 geboren, schenkt sie mit ihrem jugendlichen Temperament unserer Gesellschaft nach wie vor ihre intensiven Lebenserfahrungen, um tiefgreifende Veränderungen zu bewirken.
Am 6. April 2017 findet an der Universität Hamburg das trialogische Symposium "Auf der Spur des Morgensterns – Menschenrechte, Menschenwürde in der Psychiatrie" statt. Dorothea Buck wird live per Skype zugeschaltet sein. Anmeldungen sind über Prof. Dr. phil. Thomas Bock unter seiner E-Mail Adresse bock@uke.de möglich, aber nicht unbedingt erforderlich.

Die Regisseurin Alexandra Pohlmeier hat das Leben von Frau Dorothea Buck in "Himmel und mehr" überaus einfühlsam dokumentiert. Das Leben und Wirken von Frau Buck-Zerchin, dieser fröhlichen, energischen Künstlerin, wird in einem Folder als Einführung zum Film kurz zusammengefasst.
Einer Videobotschaft zum XVII Weltkongress des psychiatrischen Weltverbands WPA in Berlin vom 8. bis 12. Oktober 2017 verleiht Frau Dorothea Buck eine ganz besondere Atmosphäre.

Vom 15. - 17. Februar 2017 fand die XIX. Tagung "Die Subjektive Seite der Schizophrenie" im Helios Hanseklinikum Stralsund statt. Auf der Website der Universitätsmedizin Greifswald sind inzwischen fast alle Vorträge des Programms abrufbar. Die nächste XX. Tagung "Die Subjektive Seite der Schizophrenie" wird 2018 vom 21. bis 23 Februar in Hamburg wieder für Interessierte vorbereitet.

Ich war keine Teilnehmerin dieser Tagung, habe aber vor 35 Jahren eine sogenannte "mediumistische Psychose" nur kurz aber ganz hautnah empfunden. Deshalb möchte ich den Vortrag von Herrn Mirko Olostiak Brahms mit dem Titel "Ich habe einen Traum Umgang mit Psychosen in 10 Jahren" hervorheben.

"Hometreatment und Offener Dialog" war der Titel des Vortrags von Herrn Prof. Dr. Aderhold. Zum "Offenen Dialog" möchte ich, besonders für Interessierte, die der Tagung nicht beiwohnen konnten, auf die Webseite dieses Dialogs aufmerksam machen. Man bietet Ihnen dort einen Trailer und eine Dokumentation zum Thema an.

Im Juli 2016 war Herr Mirko Olostiak Brahms in Radio Dreyeckland mit Herrn Prof. Aderhold im Gespräch. Dieses Interview möchte ich an dieser Stelle sehr gerne wieder aufgreifen.

NEUIGKEITEN und TERMINE aus ÖSTERREICH
Am 15. Februar 2017 wurde im Festsaal der Bezirksvorstehung Rudolfsheim-Fünfhaus in Wien das Wiener Selbsthilfegruppen-Verzeichnis der Selbsthilfe-Unterstützungsstelle SUS Wien präsentiert. Für Bestellungen des Verzeichnisses oder Fragen zu Selbsthilfegruppen nützen Sie bitte die

E-Mail: selbsthilfe@wig.or.at Telefon: 01 4000-76944


Da die Selbsthilfegruppe "Stimmen hören" das erste Mal in diesem Verzeichnis aufscheint, stelle ich unsere Gruppe hier gesondert vor. Das nächste Gruppentreffen findet am 5. April 2017 statt. Weitere Termine werde ich laufend auf meiner Homepage unter Termine bekanntgeben. Zeit, Ort und Anmeldung entnehmen Sie bitte diesem Flyer.



(Bild zum Vergrößern bitte anklicken)

Der nächste Vortrags- und Diskussionsabend der Reihe „SELBSTHILFE INFORMIERT" zum Thema "Wenn das Geld knapp ist" am Donnerstag, 23. März 2017 18:30 – 21:00 Uhr (Einlass: 18:00 Uhr) stellt verschiedene Unterstützungsangebote vor.

Weiterbildungsseminare für Selbsthilfegruppen im Frühjahr und Sommer 2017 der SUS.
Hier können Sie den Folder herunterladen.








Die diesjährige 26. Tagung
der HPE Österreich zu dem Thema

"Der Alltag mit psychischer Erkrankung"

findet am 5. und 6. Mai 2017 in Wien statt.
Der Verein Freiräume thematisiert mit seinem Programm, im Gesprächsforum TRIALOG für Betroffene, Angehörige und professionell Tätige, aktuelle psychiatrische und psychosoziale Themen. In der "Offenen Gesprächsrunde" können Problemstellungen von den TeilnehmerInnen selber angeregt werden. Diskutieren auch Sie mit, wenn Sie Ihr heißes Thema im Programm des Sommersemesters 2017 gefunden haben.

Von den Veranstaltern KURIER, MedUni Wien und Novartis ergeht an alle Interessierte für den 15.3.2017 um 18 Uhr 30 die Einladung am Gesundheitstalk teilzunehmen.
Im Van-Swieten-Saal der Medizinischen Universität Wien, Van-Swieten-Gasse 1a (Ecke Währinger Str.), 1090 Wien wird das Thema „Depression & Angst – ernst nehmen und behandeln“ zur Disskussion gestellt.

Meine letzte Termininformation betrifft das Vortragsprogramm der Österreichischen Gesellschaft für Parapsychologie. Das Symposiön über militärische parapsychologische Forschung in der Wiener Maria Theresien-Kaserne am 20. April 2017 um 18 Uhr erscheint mir besonders interessant für Stimmen hörende Menschen zu sein.
Unter den verschiedenen Deutungen des Phänomens habe ich nämlich auch von der Bewusstseinskontrolle durch Geheimdienste gehört. Wir alle wissen ja, dass unser Denken ständigen "manipulativen Angriffen" z. B. durch auf uns eindringende Reklame ausgesetzt ist. Besonders aber auch durch unsere Mitmenschen, deren gute oder böse meistens aber eher eigennützige Absichten Grenzen zu setzen sind. Sicher können Sie sich aber vorstellen, dass eine menschliche Stimme, die Sie fast wie Ihre eigenen Gedanken wahrnehmen, sehr viel Verzweiflung in Ihr Leben tragen kann, sodass ich immer wieder aufmerksam mache, dass die oft sehr bedrohlichen Stimmen ernstgenommen werden müssen!

TERMINE und INFORMATIONEN aus DEUTSCHLAND

Am 8. März 2017 erreichte mich die Nachricht vom "Trialog Forum seelische Gesundheit" im Landkreis Peine, dass eine Onlinepetition des Landesverbandes Hamburg der Angehörigen psychisch Kranker mit dem Anliegen "Psychisch schwerkranke Menschen brauchen in lebensbedrohlichen Krisen aufsuchende Hilfen" als Internetpetition gestartet wurde.

Der "Aufbruch für eine humane Psychiatrie" hat am 10. März 2017 zu dem Vortrag "Psychopharmaka absetzen" von Dr. phil. h.c.,Dipl,-Sozialpädagoge Peter Lehmann in Köln eingeladen. Da das eigenmächtige Absetzen von Neuroleptika zu Rückfällen führen kann, halte ich es für wichtig Interessenten zumindest auf Publikationen zu diesem heißen Thema aufmerksam zu machen, da ich von diesem Vortrag erst vor Kurzem erfahren habe.

Zur Weiterleitung wurde mir vom Netzwerk Stimmenhören e. V. die Einladung zum Trialogischen Abend "Arbeit und Rehabilitation für junge Menschen" in Berlin-Charlottenburg empfohlen.

Herr Prof. Dr. Volkmar Aderhold möchte mit einer Aussendung auf den berufsbegleitenden Masterstudiengang "Integrierte Versorgung psychotisch erkrankter Menschen" aufmerksam machen. Auf YouTube führt Sie Frau Prof. Dr. von Haebler in den Studiengang ein und es stehen Ihnen auch der Flyer und die Bewerbung zum Sommersemester 2017 zur Verfügung.

Liebe Leserinnen Und Leser!

In eigener Sache und hoffentlich auch im allgemeinen gesellschaftlichen Interesse möchte ich Sie ersuchen, meinen Frühlings-Newsletter weiterzuleiten, damit er viele Früchte tragen kann.

Nicht ausschließlich für "Stimmen", sondern besonders auch für Ihre kritischen Fragen und freundlichen Anregungen habe ich immer ein offenes Ohr... 

Gesegnete, frohe Ostern!
Ihre Monika Mikus

Über Ihr LIKE bzw. GEFÄLLT MIR auf Facebook würde ich mich sehr freuen! Drücken Sie dazu bitte auf den blauen Button.

Vielen Dank!


Wenn Sie diese E-Mail (an: unknown@noemail.com) nicht mehr empfangen möchten, können Sie diese hier abbestellen.

HERAUSGEBERIN

Monika Mikus
Neudeggergasse 8/3
1080 Wien
Österreich


Mail: monika@mikus.at
Telefon: +43(01)9236795