präsentiert den ersten österreichischen Stimmenhör-Newsletter Ausgabe 3/2017
Liebe Leserinnen! Liebe Leser!
Das Projekt "Intervoice OÖ"
in Linz bei EXITsozial begleitet seit 25 Jahren Menschen, die das
Phänomen der unsichtbaren Stimmen hautnah erleben. Die verschiedenen
Sichtweisen und unterschiedlichen Deutungen, dürfen, im Gegensatz zu
unseren gesellschaftlichen und medizinischen Gepflogenheiten, in
Selbsthilfegruppen in Linz, Graz, Wien und ebenso während der
jährlichen Tagungen in Linz ihren ganz persönlichen Ausdruck finden.
Seit 2006 werden am "Welttag Stimmenhören" um den 14. September daher
Themen zur Sprache gebracht, welche besonders Betroffenen und
Angehörigen, sowie auch professionell Tätigen und Interessierten
eigenes Einfühlen in die Vielfalt dieser Erfahrung möglich machen.
Der
Titel seines einschneidenen Erlebens, welches unser Gast aus den USA
Will Hall mit uns teilte, verbindet Sie liebe Leser ganz unmittelbar
mit den kommenden Festtagen. "Weihnachtsurlaub in der Schizophrenie Fabrik"
Wie
eine Stimmenhörerin, die anonym bleiben möchte, ihre Lebenskrisen und
die sie bedrängenden Stimmen meistern konnte, erleben Sie in dem
Beitrag "Meine Familie, Psychiatrie und Stimmen" mit.
Herr Stephanus Binder, er hört zur Zeit keine Stimmen mehr, gab mir sein Einverständnis seine Erfahrungen zu veröffentlichen "Diese Stimmen - Das Zuhören - Mein Fazit".
Seine langjährige Zusammenarbeit mit dem Team des Stimmenhörprojekts
trug aber sicher sehr viel dazu bei, dass er Experte seines Erlebens
werden konnte.
"Ich möchte endlich wieder nachhause! Wie mich meine Krankheit in die Forensik führte" ist
der mutige Bericht von Frau Barbara Koller deren Wahrnehmungen
besonders unangenehme Folgen hatte. Ihre Gefühle und Gedanken über das
sie begleitende Phänomen las Sie beim Welttag selber vor. Ich war tief
berührt von ihrer poetischen Ausdruckskraft! Manche ihrer Worte wurden
in mir so lebendig, dass mir Tränen in die Augen stiegen, wenn meine
eigenen Verletzungen berührt wurden!
Bevor
ich aber meine "stimmlichen" Neuigkeiten für dieses Jahr abschließe,
möchte ich Sie noch auf zwei Termine in Deutschland aufmerksam machen:
In Kürze, am 19./20. Januar 2018, wird im Sinne des Trialogs vom Diakoniewerk Kropp in Schleswig-Holstein eine Internationale Tagung "Stimmenhören und Recovery" organisiert. Diese Stiftung setzt bereits seit 2011 den Maastrichter Ansatz des efc-Instituts um.
Sollten
Sie die Tagung nicht besuchen können empfehle ich Ihnen das Buch mit
dem selben Titel von Joachim Schnackenberg & Christian Burr (2017) Stimmenhören und Recovery.
Der Jubiläumskongress 2018 -
20 Jahre Subjektive Seite der Schizophrenie findet am 21.-23. Februar
2018 im Hauptgebäude der Universität Hamburg statt.
Die "Betreuung" in Deutschland wird in Österreich nach "Entmündigung" und "Besachwaltung" in ein "Erwachsenenschutzgesetz" umgewandelt. Zu diesem Thema findet am 26.01.2018 in St. Pölten die Arbeitstagung "Unterstützte Entscheidungsfindung" statt. Interessierte sind herzlich eingeladen!
Zum ersten Erfahrungsaustausch 2018 treffen sich Stimmenhörerinnen und Stimmenhörer wieder in der WIENER PRAXIS von Frau Magistra Anna Gnant am Mittwoch, den 17. Jänner um 11 Uhr.
Um
dem Phänomen der Stimmen neue Wege zu eröffnen hat Frau Magistra Anna
Gnant als Psychoanalytikerin und Psychotherapeutin die Begleitung der
Gruppe übernommen, in welche ich als beratende Expertin durch Erfahrung
ebenfalls eingebunden bin. Wir erleben das Phänomen der Stimmen
auf ganz unterschiedliche Weise. Stimmen können ohne Verbindung zu
psychischen Verunsicherungen ebenso auftreten, wie begleitend zu einer
Psychose oder als Symptom des Krankheitsbildes der Schizophrenie.
Besonders auch in depressiven Lebenssituationen sind Stimmen oft sehr
präsent. Auch in ihrer Praxis in Wiener Neustadt können Stimmen hörende Menschen, Angehörige oder professionell Tätige Beratung zu diesem stigmatisierten Thema erhalten.
Mit
einem ganz besonderen Weihnachtsgruß, einer Kinderzeichnung welche ich
vor Monaten auf der Straße fand, möchte ich mich von Ihnen
verabschieden. In der Hoffnung, dass auch unsere Herzen - Ach! Leider
so erwachsen Gewordenen - klopfen mögen, wie die Glücklichen der Kinder
am Heiligen Abend!
Frohe Festtage! Gottes Segen! Gesundheit und Freude an Ihrer Tätigkeit mögen Sie im 2018 Jahr begleiten!
Ihre Stimmenhörerin Monika Mikus
P.S. Alle meine Newsletter können Sie im Online-Archiv jederzeit nachlesen.
Über Ihr LIKE bzw. GEFÄLLT MIR auf Facebook würde ich mich sehr freuen! Drücken Sie dazu bitte auf den blauen Button.
Vielen Dank!
Wenn Sie diese E-Mail (an: unknown@noemail.com) nicht mehr empfangen möchten, können Sie diese hier abbestellen.
HERAUSGEBERIN
Monika Mikus Neudeggergasse 8/3 1080 Wien Österreich