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präsentiert den
ersten österreichischen Stimmenhör-Newsletter
Ausgabe 1/2016

        

Sehr geehrte Leserinnen!
Sehr geehrte Leser!

Begrüßen möchte ich Sie am Jahresanfang mit einem begeisterten, internationalen "Hurra" von AktivistInnen der Stimmenhörbewegung "Intervoice" in das ich 2010 mit ganzer Seele einstimmte, weil uns über Frau Olga Runciman aus Dänemark mitten im "Sherwood Forest" die Nachricht erreichte, dass es ihr gelungen war Politiker auf das Thema "Neuroleptika zwischen Nutzen und Schaden" aufmerksam zu machen. 


SYSTEME - MODELLE - BEWEGUNGEN

Könnten unsere guten Vosätze am Beginn eines Jahres auch der Allgemeinheit dienen, um Veränderungen möglich zu machen?

Ich möchte Ihnen die fachliche Kritik am derzeitigen psychiatrischen System von Dr.phil.h.c. Peter Lehmann, er ist Diplom-Sozialpädagoge und arbeitet als Autor und Verleger, nahebringen. Seine Ausführungen belegter Fakten haben mich, besonders auf Grund meiner eigenen Erfahrungen, zutiefst erschüttert! "Ethikprobleme in der Psychiatrie"

Als ich Ihnen nämlich im August 2015, mit Unterstützung meines Sohnes meinen ersten Österreichischen Stimmenhör-Newsletter vorstellen konnte, wollte ich durch mein öffentliches Auftreten als Stimmenhörerin dieser besonderen, dem Alltag eher fernen Erfahrung in unserer Gesellschaft das Stigma des Unberechenbaren, Gefährlichen und besonders auch des Krankhaften nehmen. Durch eine Stimme aber, welche sich 1999 den Namen Adonis gegeben hatte, erfahre ich bis heute am eigenen Leib, wie verletzend sich der unsichtbare, stimmliche Einfluss in unserer menschlichen Gefühls-und Gedankenwelt bis hinein in unseren Körper auswirken kann. Nie war ich sicher, ob Adonis die Grenze an die er mich geführt hatte auch zu meinem Schaden überschreiten würde! Mir schien es oft ein "Katz- und Mausspiel" zu sein! Mit meinen persönlichen Glaubenshaltungen, der Hoffnung, dass Veränderung möglich ist und einem einfühlsamen Umgang mit mir selbst, anderen Menschen und der menschlichen Stimme von Adonis gegenüber versuchte ich mich in meinem Handeln nicht verunsichern zu lassen, und wahrte mein Wesen so gut ich es vermochte. Dass es aber die unterschiedlichsten Möglichkeiten gibt auf solche aus dem Unsichtbaren auf uns eindringenden Stimmen zu reagieren erlebe ich seit dem Beginn meiner Selbsthilfetätigkeit im Jahr 2002 bis heute. Ich ahne jetzt, wie gefährlich und unberechenbar für sich selbst und Andere, ein Mensch reagieren kann, dem kein Verständnis für seine Probleme entgegengebracht wird. Auch mir sind Selbstmordgedanken nicht unbekannt, denn als ich 1982 mit einer viel zu hohen Dosierung von Haloperidol weder lachen noch weinen konnte war ich dem Tod näher als dem Leben!

Seit ich aber in einem Rundbrief des Netzwerks Stimmenhören e. V. "Unser kleines Stimmenhörer Journal" eine Zusammenstellung von Ideen von Prof.Dr.Dr.Marius Romme entdeckte, verteile ich seine alternativen Anregungen zum derzeitigen Schizophrenie-konzept.  Besonders bei Tagungen lege ich sie auch jeder meiner Geschenkpublikationen bei, welche ich an die Bevölkerung und an professionell Tätige verschenke und versende. Herr Prof.Dr.Dr. Romme ist der Gründer der heute bereits internationalen Bewegung für Stimmen hörende Menschen "Intervoice".

Wenn Sie aber selber Menschen kennen lernen oder sogar begleiten möchten, die Ihnen vertrauensvoll von ihrem Erleben erzählen, kann ich Ihnen den kurzgefassten Ratgeber für StimmenhörerInnen des Deutschen Netzwerkes empfehlen.

Inzwischen stehe ich mit meinen Erfahrungen und meinem ganzem Einsatz hinter den Forschungsergebnissen der Bewegung für StimmenhörerInnen, da sich "Intervoice" dieser sehr vielfältigen Erfahrung unvoreingenommen annimmt. Noch bevor ich die Fortbildungen des Linzer Projekts "Intervoice OÖ" bei "Exitsozial" schätzen lernte, halfen mir die Gespräche mit der Stimme Adonis mich selbst besser zu verstehen, obwohl ich mich auch oft von ihm abgrenzen musste. Und nicht zuletzt war er der "missing link" zu meiner nervlichen Überbelastung 1982. In Workshops zum Thema Stimmenhören ist er auch heute an meiner Seite, und regt mich an ihm Stimme zu geben, wenn er es für notwendig hält.

Ich hoffe sehr, dass das psychiatrische System vieler Länder sich durch die StimmenhörerInnen Bewegung befruchten lässt und besonders auch die "Gesprächsarmut" über das biblische Stimmenhör-Phänomen überwinden kann. Da aber in Akutsituationen ruhige Gespräche nicht immer möglich sind, wären auch beruhigende Medikamente oder niedere Dosierungen derselben - nach einer zumindest versuchten Aufklärung - nicht abzulehnen. Leider aber habe ich meine durch eine zornige Selbstmordäußerung ausgelöste Zwangseinweisung 1999 nicht so aufklärend erlebt.

Das Zwang die Behandlungswilligkeit nicht fördert erlebt man sicher auch in der Psychiatrie, und deshalb wurde dieses heiße Eisen wahrscheinlich auf der XVIII Tagung "Die subjektive Seite der Schizophrenie" mit "Alternativen zum Zwang - Umgang mit Ausnahmesituationen und Krisen" bereits in Angriff genommen.

Eine Erweiterung zu dieser Tagung schien mir eine Nachricht über eine "Unterschriften Aktion" zu sein. Für diese Bemühungen könnten auch wir in Österreich ein deutliches Zeichen setzen!

Das "Hearing Voices Network England" bezieht ebenfalls Position in seinem Statement zum
DSM 5 und psychiatrischen Diagnosen.


Besonders auch der "Wiener Trialog", ein Projekt des Vereins "Freiräume", behandelt im Sommersemester 2016 sehr aktuelle Problemstellungen der Psychiatrie.

Der erste Termin stand unter dem Motto "Nichts für uns ohne uns-nicht über uns sondern mit uns. Und da ich von Herrn Dr. Lehmann eine Anfrage über den Bekanntheitsgrad einer Initiative, dem sogenannten "Weddinger Modell", erhalten hatte, verband ich die Maxime dieses Modells: Keine Patientengespräche über den Patienten, sondern nur mit ihm, mit unserem Thema an diesem Abend und fragte in die Runde, ob das Modell bekannt sei.Eine anwesende Ärztin antwortete mir, dass Wedding ein Berliner Stadtteil mit vielen sozialen Problemen sei. Im weiteren Gespräch konnte ich in Erfahrung bringen, dass Modelle vom Engagement ihrer InitiatorInnen leben und deshalb deren Integration, besonders auch in das österreichische Psychiatriewesen, schwierig sein könnten.

Informationen zum Buch "Das Weddinger Modell" für Sie:

Tagesspiegel

Antipsychiatrieverlag


Vor dem nächsten trialogischen Gespräch am 14. März 2016, mit Dr. Karl Panzenbeck, der uns über die finnische Methode "Open Dialogue" informiert, könnten Sie sich hier selbst informieren. So wären Sie schon vorher mitten im Geschehen!

Auch ein Fragebogen zum Thema Freiheitsbeschränkungen wurde vom Verein "Freiräume" erstellt und wird im Laufe dieses Frühjahrs ausgewertet. (http://www.freiraeume.at/fragebogen/). Bitte helfen Sie mit, dass der Fragebogen möglichst weite Kreise in Österreich ziehen kann!


Der hiesige Verein der ÖGBE - Gesellschaft für Bipolare Erkrankungen benötigt Ihre Unterstützung. Den Spendenaufruf von Herrn Univ.Prof.Dr. Simhandl, er ist Präsident der ÖGBE und ordiniert in Wr. Neustadt in dem von ihm ins Leben gerufenen "Bipolaren Zentrum" erlaube ich mir an Sie weiterzuleiten.

FORBILDUNGENTAGUNGEN

In Kürze, am 11./12. März 2016, findet der 8. Wiener Fortbildungskongress "Essstörungen und assoziierte Krankheitsbilder" statt.

Zu dem Thema der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie könnte auch die Erfahrung unsichtbare Stimmen zu hören in Verbindung stehen. Um auf diesen möglichen Zusammenhang aufmerksam zu machen besuche ich die Tagung. Den Ratgeber für Kinder- und Jugendliche sowie deren Eltern "Die Stimme und ich" möchte ich Ihnen in Erinnerung rufen. Herausgegeben wurde er von der Bewegung für Stimmen hörende Menschen "Intervoice"



Das Linzer Projekt "Intervoice OÖ" bei Exitsozial organisiert auch heuer wieder den "Welttag Stimmenhören" am 15. und 16. September 2016. Man ist bestrebt Kinder- und Jugendliche mit ihrer Erfahrung vertrauter zu machen und die oft ratlosen Eltern zu unterstützen.


Doch zuvor bietet "Intervoice OÖ", am 21. und 22. April 2016 eine "Fortbildung Stimmen Hören" mit sich anschließenden Arbeitskreisen in den Folgemonaten, zum Thema "Stimmenhören verstehen" an.
Die HPE Österreich - "Hilfe für Angehörige Psychisch-Erkrankter" veranstaltet am 29. und 30. April 2016 in Salzburg zum Thema "Wege aus der Abhängigkeit" ihre 25.Tagung.


Nach all den vielen Worten möchte ich am Schluss gerne auf meine Frage zurückkommen und dieselbe einwenig erweitern:"Wie können wir im Arbeitsalltag Taten setzen? Taten, welche uns alle an einem Strang ziehen lassen, Jede und Jeder dort wo sie oder er steht?

Nicht ausschließlich für unsichtbare Stimmen, besonders aber auch für Ihre Kritik, Ihre Anregungen habe ich ein offenes Ohr...


Einen kleinen Vorfrühlingsgruß, den ich in meiner Wohnstraße entdeckt habe, möchte ich Ihnen mit ganz herzlichen Grüßen aus Wien senden.


Ihre Monika Mikus

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Vielen Dank!

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HERAUSGEBERIN

Monika Mikus
Neudeggergasse 8/3
1080 Wien
Österreich


Mail: monika@mikus.at
Telefon: +43(01)9236795